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Blühflächen: ja, aber richtig - Warum Blühflächen auch eine Todesfalle sein können

Blühflächen-Patenschaften können eine durchaus zielführende Teilmaßnahme sein, um gegen den dramatischen Artenschwund anzukämpfen - aber nur bei richtiger Anwendung.

26.02.2019

So sollte jeder, der eine Patenschaft für eine Blühfläche übernimmt, unbedingt zuvor abklären, ob auf angrenzenden Äckern Insektizide (Insektenvernichtungsmittel) ausgebracht werden. Dann nämlich können Blühflächen zur tödlichen Falle werden, da diese Gifte auch von den Pflanzen der Blühflächen und somit genauso von den besuchenden Insekten aufgenommen werden können.

Zudem besteht das in der Regel verwendete Saatgut für Blühflächen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen zu großen Teilen aus nichtheimischen Pflanzen bzw. Zuchtsorten. Für viele heimische Insekten, gerade auch seltenere Arten, ist es daher oft nicht geeignet, da es z.B. kein passendes Raupenfutter oder spezielles Pollenangebot bietet und oft nur von häufig vorkommenden Insektenarten genutzt werden kann.

Viele gefährdete, vom Aussterben bedrohte Tiere benötigen einheimische Wildpflanzen und auch extensiv bewirtschaftete Flächen wie Magergrünland oder Säume.

Laut dem bekannten Insektenforscher Dr. Andreas Segerer, der kürzlich in Wemding einen Vortrag hielt, sind Blühflächen nur dann wirklich nützlich, wenn auch in den direkt angrenzenden Flächen auf Insektizide verzichtet und bei der Anlage zumindest zum Teil auf regionsspezifisches Wildpflanzensaatgut zurückgegriffen wird.

Dann bilden Blühflächen einen Baustein für eine effektive Aufwertung und Vernetzung von Lebensräumen. Sind die oben aufgeführten Bedingungen erfüllt, kann die angebotene Patenschaft auch eine sinnvolle Möglichkeit sein, um die Landwirte bei einer naturverträglichen Bewirtschaftung zu unterstützen.