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Gebietsbetreuung in Bayern als UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet

Amtschef Dr. Christian Barth überreicht Urkunde und Trophäe „Vielfalt Baum“

07.06.2017

Von den Alpen bis zum Frankenwald, vom Nördlinger Ries bis zu den Mooren des Bayerischen Waldes: 42 Gebietsbetreuer setzen sich für die Erhaltung der bayerischen Landschaften und für den Schutz bedrohter Arten ein. Nach dem Motto „Naturschutz. Für dich. Vor Ort.“ bilden sie die Schnittstellen zwischen Mensch und Naturschutz. Für ihr großes Engagement wurden sie daher vom Amtschef des bayerischen Umweltministeriums, Dr. Christian Barth, als internationales UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet. In Kottgeisering am Ampermoos, jenem Gebiet, das im Jahr 1997 als erstes eine Betreuung durch einen Gebietsbetreuer bekam, überreichte Dr. Barth die Auszeichnung und dankte den Gebietsbetreuern für ihren „unermüdlichen Einsatz für die Schätze unserer Heimat“. Der Amtschef stellte die Wichtigkeit des Naturschutzes heraus, der Bayern so erfolgreich mache: „Viele Unternehmen siedeln sich hier an, weil die Menschen hier gerne leben“, erklärte Barth.

Die UN-Dekade-Auszeichnung erhalten Projekte, die sich besonders für eine nachhaltige Nutzung, die Erhaltung oder die Vermittlung der biologischen Vielfalt einsetzen. Hintergrund dieses Projektes ist der Rückgang der Biodiversität weltweit. Mit der UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011 – 2020 soll das Bewusstsein für die Bedeutung der Biodiversität für das Leben und Wirtschaften der Menschen gestärkt werden.

Im Landkreis Donau-Ries betreut Gebietsbetreuerin Michaela Schneller das Östliche Donauried bei Mertingen und Oberndorf unter der Trägerschaft vom Bund Naturschutz. Judith Kronberg ist für das Nördlinger Ries zuständig. Träger der Gebietsbetreuung Nördlinger Ries sind der Rieser Naturschutzverein, die Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried sowie der Landkreis Donau-Ries. Eine Schwerpunktaufgabe der beiden Gebietsbetreuerinnen ist der Wiesenbrüterschutz. Im Rahmen des seit 2015 laufenden schwäbischen Pilotprojektes sind sie als sogenannte Wiesenbrüter-Beraterinnen für den Schutz von Großem Brachvogel und Kiebitz zuständig. „Wir suchen die Gelegestandorte, gehen auf die Landnutzer zu und versuchen sie für das Artenhilfsprogramm Wiesenbrüter zu begeistern, bei dem die Landwirte die Gelege des Brachvogels bei der Bewirtschaftung schützen.“, erklärt Kronberg. Schneller ergänzt: „Auch für den Kiebitz setzen wir Schutzmaßnahmen um. Beispielsweise können die Landwirte verspätet Mais aussäen, sodass die Kiebitzküken bei der Flächenbewirtschaftung bereits flügge sind. Für diese Schutzmaßnahmen mit dem entsprechenden Ernteausfall werden die Bewirtschafter entschädigt.“

Als dritter Gebietsbetreuer im Landkreis Donau-Ries ist der Lechtal-Gebietsbetreuer Stephan Jüstl im Einsatz. Er betreut den Fluss in seiner vollen Länge unter der Trägerschaft von Lebensraum Lechtal.

Seit 2003 wird die Gebietsbetreuung in Bayern vom Bayerischen Naturschutzfonds gefördert. 37 Gebiete werden derzeit betreut.

Nähere Information zur Gebietsbetreuung in Bayern unter: www.gebietsbetreuer.bayern.de