BUND Naturschutz - Newsletter der Kreisgruppe Donau-Ries
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Liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,
nach der Sommerpause melden wir uns mit folgenden Themen zurück:
Kinozeit in Nördlingen: Die Ortsgruppe lädt zu zwei Filmen ein
Zupacken: Einladung zu den Pflegearbeiten in der Höll am 12.Oktober 2024
Pflanzaktion in Nördlingen am 12.Oktober 2024
Vorsicht: Igel-Kinder unterwegs!
Angebote unseres BN-Bildungswerkes: Zukunftskocher, Thema Wasser und vieles mehr
Wiesenbrütersaison 2024: Ein Jahr voller Höhen und Tiefen
Rückblick auf die Sommerferien: Ferienprogramm der Ortsgruppe Marxheim
Wenn Sie uns und unseren Einsatz für Natur und Umwelt unterstützen möchten, freuen wir uns über Ihre aktive Unterstützung!
Bei Spenden erhalten Sie von uns eine Spendenbescheinigung für das Finanzamt. Unsere Bankverbindung bei der Raiffeisenbank Donauwörth lautet: IBAN DE49 7229 0100 0002 5970 98.
Viele Grüße von
Ihrer Kreisgruppe Donau-Ries
Kinozeit in Nördlingen: Die Ortsgruppe lädt zu zwei Filmen ein
In Zusammenarbeit mit der VHS Nördlingen, den Rieser Volkshochschulen und dem Ries-Theater Nördlingen zeigt unsere BN-Ortsgruppe Nördlingen in diesem Herbst zwei Dokumentarfilme:
"Holy Shit"
Dienstag, 29. Oktober 2024, 19 Uhr
"Du, ich und alle 8 Milliarden Menschen auf der Welt tun es: wir müssen alle auf die Toilette", sagt der Filmemacher Ruben Aurora und macht sich auf eine Reise um die Welt.
"10 Jahre nach ihrer Ausrottung kehren die Wölfe nach Deutschland zurück, in ein Industrie-land voller Menschen."
Die Wölfe haben ihre Nischen in der von den Menschen verwandelten Natur gefunden, so der Ansatz des Films. Doch viele Menschen haben eine tiefsitzende Angst vor ihnen.
Zupacken: Einladung zu den Pflegearbeiten in der Höll am 12.Oktober 2024
Die untere Naturschutzbehörde am Landratsamt Donau-Ries lädt auch heuer wieder zu herbstlichen Pflegearbeiten in die „Mertinger Höll“ ein.
Treffpunkt ist am Samstag, den 12.Oktober 2024, um 9 Uhr am „Höllhäuschen“.
Arbeitsgeräte, Gabeln und Rechen werden bereitgestellt.
Nach getaner Arbeit kommen auch das gesellige Zusammensein, der Erfahrungsaustausch und das Kennenlernen nicht zu kurz.
Jeder, der sich einmal im praktischen Naturschutz betätigen will, ist herzlich eingeladen!
Damit die Grünflächen in Nördlingen im Frühjahr und Sommer aufblühen und möglichst vielen Insekten Nahrung und Lebensraum bieten, findet in Zusammenarbeit mit dem Verschönerungsverein und der Stadt Nördlingen am
Samstag 12.10. um 10 Uhr
in der Gustav Stresemann Straße ( Höhe Hausnummer 4) wieder eine Pflanzaktion statt. Es werden Blumenzwiebel und Wiesenblumen gepflanzt. Wer mithelfen will ist herzlich eingeladen. Wenn möglich bitte Pflanzwerkzeug und Spaten mitbringen. ›
Ab September gehen Igelkinder ohne ihre Mutter auf erste Streifzüge. Doch die Jungtiere sind noch unerfahren und geraten häufiger in gefährliche Situationen als erwachsene Tiere. Die BN-Kreisgruppe Donau-Ries gibt Tipps, wie man den Igelkindern helfen kann.
Im August und September bringen die Muttertiere vier bis sechs kleine Igel zur Welt. Igel-Kinder sind typische Nesthocker, ihre Augen und Ohren sind nach der Geburt noch zwei Wochen lang geschlossen. Bis ungefähr zum 24. Lebenstag bleiben sie ausschließlich im Nest und werden dort gesäugt. Dann verlassen sie erstmals ihren Geburtsort und erkunden die nähere Umgebung: Jetzt müssen sie lernen, was essbar ist und was nicht, und zwar ohne Igelmutter.
„Während der Aufzucht haben Igelmütter riesigen Hunger und suchen in einem weiten Umkreis nach Futter. Die Igelkinder werden also – je nach Alter – eine gewisse Zeit alleine gelassen. In der Morgendämmerung trifft sich die Igelfamilie dann wieder im Nest“, erklärt Alexander Helber vom BN Donau-Ries. Nach sechs Wochen trennt sich der Familienverband dann und die Igelkinder müssen sich allein zurechtfinden.
Doch woran erkennt man, ob ein Igelkind Hilfe braucht? „Igelsäuglinge kriechen tagsüber nur aus dem Nest, wenn die Mutter nicht von ihrem nächtlichen Beutezug zurückkehrt und sie schon längere Zeit nicht mehr gesäugt wurden. Dann brauchen sie Hilfe“, so Helber. Wenn sie älter sind, ist es für die Jung-Igel ganz normal, allein unterwegs zu sein. Deshalb sind alle Gartenbesitzer*innen gefragt, ihren Garten igelfreundlich zu gestalten. „Bitte Mähroboter nur tagsüber arbeiten lassen oder besser noch ganz darauf verzichten! Die Sensoren erkennen nur ausgewachsene Igel. Wenn sich die kleinen Igel instinktiv zusammenrollen, erkennt der Mähroboter sie nicht und sie werden überfahren“, weiß Helber. „Vor dem Mähen mit der Motorsense ist es wichtig, die Mähfläche zu kontrollieren! Und auch Kellerschächte können für Igelkinder zur Falle werden. Daher diese bitte abdecken!“
Da Igel oft auch auf der Straße unterwegs sind, sollten auch Autofahrer*innen in diesen Tagen besonders wachsam sein.
Generell freuen sich Igel über naturnahe Gärten mit heimischen Blühpflanzen, alten Obstbäumen und dichten Hecken. Den Tag verbringen die nachtaktiven Insektenfresser aber lieber in einem sicheren Versteck. Das können Laub-, Holz- oder Steinhaufen mit Hohlräumen sein. Sehr gerne werden auch zugängliche Komposthaufen genutzt.
Abbildung: Igel-Kind im Garten – Fotografin: Martina Gehret
Angebote unseres BN-Bildungswerkes: Zukunftskocher, Thema Wasser und vieles mehr
Projekt: Zukunftskocher - Kochen für die Zukunft
Was wir essen, verändert die Welt – davon sind wir überzeugt!
Mit der Änderung des Essverhaltens können wir unseren ernährungsbedingten ökologischen Fußabdruck um die Hälfte reduzieren! Jede*r Deutsche kann neuesten Studien zufolge allein durch das Essverhalten jährlich bis zu zwei Tonnen Klimagase einsparen.
Onlinekochworkshops der 4 Jahreszeiten - Werde Zukunftskocher
Die Kochworkshops "Zukunftskocher" unter der Leitung von Gastro-Coach, Buchautorin und Botschafterin für klimafreundliche Küche - Estella Schweizer starten je mit einem 30 min Vortrag (wechselnde Themen), in dem z.B. die Auswirkungen unseres heutigen Lebensmittelkonsums auf die Umwelt dargelegt und Lösungsansätze für eine nachhaltige Ernährung (unverpackt, regional, saisonal, bio,) gezeigt werden.
Anschließend wird ein zur Saison passendes klimaschonendes Gericht aus regionalen Zutaten live vorgekocht und parallel zuhause nachgekocht. Alle Teilnehmer erhalten nach Anmeldung zu einem der Kochworkshops den Zugangslink, eine Einkaufliste und die Rezepte um parallel daheim mitkochen zu können. Die Kochworkshops finden jeweils von 18-20 Uhr als Online-Format über die Meeting-Plattform Zoom statt.
Weitere Informationen zur Kochkursreihe, das gesamte Programm zum Download, die Rezepte der vergangenen Kochworkshops und die Anmeldeformulare für die einzelnen Veranstaltungen finden Sie auf unserer Homepage.
Online-Vortragsreihe: Wasser in Zeiten des Klimawandels
Ab Oktober bieten wir vier Online-Veranstaltungen zum Thema Wasser in Zeiten des Klimawandels an.
Renommierte Wissenschaftler*innen und Expert*innen aus der Praxis stellen den aktuellen Kenntnisstand zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserhaushalt vor und geben einen Einblick in die europäische Wasserrahmenrichtlinie, naturnahe Regenwasserversickerung und die Abwasser- und Sanitärsituation.
Foto: appledesign/stock.adobe.com
Die Online-Vorträge finden immer am Donnerstagabend ab 18:30 Uhr statt. Sie können sich bis 14:00 Uhr am Tag der Veranstaltung anmelden. Die Details und den Zugangslink erhalten Sie nach der Anmeldung per E-Mail. Die Anzahl der Plätze ist begrenzt. Termine der Vortragsreihe:
-10. Oktober 2024, 18:30-20:00 Uhr Regenwasser ist ein Schatz: Naturnahe Regenwasserversickerung Referent: Dr. Reinhard Witt (Biologe, Journalist und Naturgartenplaner) Unterschiedliche Methoden für Dach und Garten, Erfahrungen mit naturnaher Regenwasserversickerung im privaten und öffentlichen Raum
- 17. Oktober 2024, 18:30-20:00 Uhr: Wohin damit? Abwasser- und Sanitärwende Referentin: Annette Jensen (Journalistin und Buchautorin) Zwischen Wasserklosett und Komposttoilette - was kann oder muss sich ändern auf dem Weg zum nachhaltigen Umgang mit unseren Hinterlassenschaften und unserem Wasser?
Vorankündigung: Artenkenntnis für Einsteiger*innen online
Im November startet die 4. Runde unserer Artenkennerreihe!
Hier können Sie einen Einblick in die Lebensweise und Artenvielfalt unserer heimischen Tier- und Pflanzenwelt gewinnen. Von November bis April setzen wir die Reihe mit bekannten und neuen Themen und Referent*innen fort – wie gewohnt immer an ei-nem Dienstagabend von 18-20 Uhr über die Online-Plattform Zoom. Die neuen Termine, Themen und Referent*innen erfahren Sie in Kürze.
Zusatzinformationen zu den schon vergangenen Vorträgen und Themen der Vorjahre finden Sie hier.
Wiesenbrütersaison 2024: Ein Jahr voller Höhen und Tiefen
Die Wiesenbrütersaison 2024 begann vielversprechend mit reger Bruttätigkeit bei Kiebitzen und Großen Brachvögeln. Dank des unermüdlichen Engagements zahlreicher ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer, dem Einsatz von Wärmebilddrohnen und der hervorragenden Zusammenarbeit mit lokalen Landwirten und Landwirtinnen konnten viele Gelege vor Gefahren geschützt werden.
Die finanzielle Unterstützung für spezielle Bewirtschaftungsvereinbarungen wurde durch das Biodiversitätsprojekt „Wiesenbrüter-Brutplatzmanagement in Schwaben“, der Regierung von Schwaben getragen. Insgesamt konnten 123 Kiebitznester durch Markierungen vor landwirtschaftlichen Maschinen und 13 Brachvogelnester durch Schutzzäune vor Fressfeinden bewahrt werden. Zudem wurden auf Flächen mit besonders hohem Kiebitz-Brutbestand Teilflächenstilllegungen mit den Landwirten vereinbart, um Nahrungs- und Deckungsstellen für die Jungen zu sichern.
Ideale Wetterbedingungen, die durch den feuchten Winter und ein warmes Klima bereits ab Mitte März herrschten, sorgten für optimale Brutbedingungen und sicherten die Nahrungsversorgung der Küken.
Alles deutete auf eine erfolgreiche Saison hin – doch Anfang Juni änderte sich das Bild schlagartig. Ein heftiges Hochwasser, das nicht nur menschliche Siedlungen betraf, vernichtete einen Großteil der Brut von Kiebitzen und Brachvögeln. Nur im Gebiet von Oberndorf und Unterthürheim wurden einige Jungvögel von größeren Hochwassermassen verschont. Trotz dieser Herausforderungen verzeichnete der Große
Brachvogel mit fünf flügge gewordenen Jungvögeln einen der besten Bruterfolge der letzten Jahre.
Aber das Hochwasser brachte nicht nur schlechte Nachrichten: Im Mertinger Ried, wo die überfluteten Flächen nicht gemäht werden konnten, fand ein Brutverband des seltenen Wachtelkönigs ideale Bedingungen vor. Dank nächtlicher Kartierungen
konnten zehn balzende Männchen erfasst werden. Gemeinsam mit den Landwirten und Landwirtinnen vor Ort wurden sofort Maßnahmen zur Verzögerung der Bewirtschaftung bis zum 1. September beschlossen, um den Wachtelkönigen genügend Zeit zur Brut und Jungenaufzucht zu geben.
Die diesjährige Wiesenbrütersaison hat gezeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Behörden ist. Trotz der Herausforderungen durch das Hochwasser konnten durch diese Kooperation und durch den teils belastenden Einsatz für die ehrenamtlichen Helfer wertvolle Erfolge für den Schutz bedrohter Arten erzielt werden.
Abbildung 1: Brutbereich von Kiebitz und Großem Brachvogel am 11.06.2024. Der Bereich stand großflächig unter Wasser, ein Überleben für Küken war unmöglich
Abbildung 2: Kiebitzküken an einer Nasstelle bei der Nahrungssuche. Foto: M. Stempfle
Abbildung 3: Junger Brachvogel inmitten einer Wiese
Rückblick auf die Sommerferien: Ferienprogramm der Ortsgruppe Marxheim
Während der Sommerferien haben sich unsere Ortsgruppen wieder an den Ferienprogrammen ihrer Gemeinden beteiligt. Als ein Beispiel soll hier das Ferienprogramm unserer Ortsgruppe Marxheim vorgestellt werden:
Die dortige Ortsgruppe lud zum Thema "Faszination Wasser" ein. 15 Jungen und Mädchen trafen sich an einem sonnigen Nachmittag an den Manderle Weihern im Marxheimer Auwald.
Unter Anleitung von Bianca Brandner und Stefanie Ries lernten die Kinder, dass nicht nur Fische im Wasser leben, sondern auch jede Menge spannende Kleinstlebewesen. Ausgestattet mit Keschern, Sieben und Eimern durften sie im Uferbereich nach den Tieren suchen. Gemeinsam wurden verschiedenste Lebewesen sortiert und unter dem Mikroskop beobachtet. Stabwanzen, Köcherfliegenlarven, Wasserskorpione und noch einige andere Tiere haben die Jungen und Mädchen gefunden. Natürlich wurden die Tiere mit größter Sorgfalt behandelt und nach der Forschertour auch wieder behutsam in die Freiheit entlassen.
Die Kinder lauschten bei einer kleinen Stärkung noch den ausführlichen Erklärungen zu den einzelnen Tieren und viel zu schnell war der Nachmittag auch schon vorbei.
Der BUND Naturschutz in Bayern e.V. (BN) ist der älteste und größte Umweltschutzverband Bayerns. Wir retten Tiere, Pflanzen und Landschaften überall im Freistaat. Von Konzernen oder Parteien nehmen wir kein Geld an. Erst die Unterstützung unserer Mitglieder ermöglicht es uns, Bayerns Schönheit zu bewahren.
Herausgeber Kreisgruppe Donau-Ries BUND Naturschutz in Bayern e.V., vertreten durch Alexander Helber (1. Vorsitzender) Heilig-Kreuz-Straße 15, 86609 Donauwörth Redaktion: Renate Michel
Bilder: BUND Naturschutz, Alexander Helber, M. Stempfle, Marcus Bosch, Martina Gehret, Michael Oblinger, Sonja Kreil, Steffi Ries, Wolfgang Piepers, Wolfgang Schödel, Wolfgang Willner, stock.adobe.com/Pixelmixel, stock.adobe.com/Dirk, VICUSCHKA/stock.adobe.com, appledesign/stock.adobe.com, Bartek/stock.adobe.com, waupee/stock.adobe.com, https://www.thurnfilm.de/holy-shit/, https://www.ifproductions.de/projects/imlandderwoelfe/