Durch die neue Straße würden etwa zehn Hektar Fläche versiegelt werden. Diese Fläche steht dann nicht mehr der Landwirtschaft zur Verfügung. Auf der Fläche könnte jährlich etwa so viel Weizen geerntet werden, wie zum Backen von 1,5 Millionen Semmeln notwendig wäre.
Der Trassenverlauf befindet sich zudem noch in einem FFH-Schutzgebiet. Es hätte die Zerstörung eines einmalig schönen Landschaftsbildes, die Zerschneidung der Wiesenbiotope und die baubedingte Störung des empfindlichen Ökosystems der Kessel zur Folge.
Durch den meist vorherrschenden Westwind werden Feinstaub, Abgase und Lärm nach Diemantstein "geweht". Außerdem würde durch das geringere Gefälle noch mehr LKW-Verkehr angezogen werden und die Fahrtgeschwindigkeit wäre deutlich höher. Das hätte eine Mehrbelastung der Menschen in Diemantstein und einen erheblichen Verlust von Wohnqualität zur Folge. Unterhalt, Winterdienst und Sanierung der bestehenden Straße zahlt später die Gemeinde Bissingen.
Anfangs wurden Baukosten von 4,9 Mio. € für die 2,3 km lange Umfahrung veranschlagt. Offenbar liegen nun genauere Zahlen vor, denn die Umfahrung wird laut Pressebericht um 700m länger (3km) und der Verkehr ist geringer: 2600 statt 2816 Kfz, davon nur 290 statt 533 Lkw. Zudem ist eine große, teure Brücke über die Kessel (Stützenabstand von 40 m) geplant. Experten des BUND gehen beim felsigen Untergrund der schwäbischen Alb mit dem Bau der Anschlüsse deshalb eher von rund 7 Millionen Euro (statt 4,9 Mio. €) Baukosten aus.
Wir werden deshalb die zuständige Abteilung im Verkehrsministerium um eine neue, realistische Bewertung bitten, da die bisherigen Daten offenbar falsch sind. Dabei werden wir auch auf den zwischenzeitlichen Wertewandel bei Klima, Flächenverbrauch und Artenschutz hinweisen.
Die Kreisgruppen lehnen den Bau dieser Umfahrung entschieden ab. Stattdessen treten wir für eine Sanierung der bestehenden Staatsstraße und Reduzierung des LKW-Verkehrs durch Diemantstein durch weitere Beschränkungen ein.
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