Frauenschuhstandort zerstört – Naturfrevel
Ein unglaublicher Umweltfrevel hat sich im Auwald bei Oberndorf ereignet. Ein Landwirt vernichtete auf seinen Waldgrundstück ganz gezielt einen großen Bestand des Frauenschuhs (Cypridedium calceolus) mit Glyphosat. Der Frauenschuh ist eine sehr seltene Orchidee, die europaweit nach der FFH-Richtlinie streng geschützt ist und vom Aussterben bedroht ist. Der Landwirt hat gegenüber den Behörden die Tat zugegeben und ist sich keiner Schuld bewusst. Angeblich habe er den Frauenschuh nicht gekannt, aber ganz gezielt an den bekannten Standorten mit dem Gift Glyphosat abgetötet. Von den kartierten 120 kartierten Exemplaren haben bisher nur wenige überlebt, die die etwas abseits standen. Ca. 100 Einzelpflanzen wurden vernichtet, die alle per GPS eingemessen waren. Der BN hat daher Anzeige nach 44 BNatSchG wegen Verstoßes gegen das Artenschutzgesetz erstattet.
Durch die Zerstörung des Standorts ist ein erheblicher Umweltschaden entstanden, der strafrechtlich verfolgt werden muss und einer Sanierung bedarf. Der Waldbesitzer hat nicht nur gegen verschiedene Naturschutzgesetze und das Artenschutzrecht, sondern auch gegen das Pflanzenschutzgesetz verstoßen, die eine Anwendung von Glyphosat in Wasserschutzgebieten und im Wald verbietet.