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Moorentstehung und Torfabbau

Moorentstehung

Moore leben von Wasser. Ein stetig hoher Grundwasserstand bei gleichzeitigem Sauerstoffmangel führt zur unvollständigen Zersetzung von abgestorbenen Pflanzenteilen,  die schließlich zur Torfbildung führt. Die Moore des Donaurieds sind kalkreiche Niedermoore, die aufgrund nacheiszeitlicher Grundwasserstauungen zwischen Lech und Donau entstanden sind und deswegen auch Auenüberflutungsmoore genannt werden. Sie haben sich aus einem langfristig hohen Grundwasserstand aus Seggentorfen gebildet. Im Gegensatz dazu sind Hochmoore ausschließlich von Regenwasser gespeist und setzen sich hauptsächlich aus Braunmoostorfen zusammen. Charakteristisch für Moore ist ihre selbstwachsende Kraft, solange ihr Wasserhaushalt funktioniert und sich auf Grund der hohen Wasserstände weiterhin Torf bilden kann.

Das Niedermoor Mertinger Ried entstand etwa ab 5000 v. Chr. Wie so vieles blieb auch das Mertinger Ried nicht von den menschlichen Eingriffen verschont. Durch den Torfabbau im 19. Jahrhundert, vor allem im heutigen Naturschutzgebiet und in den Lauterbacher Ruten, erhielt das Gebiet einen Teil seiner heutigen Gestalt. 


Tabellarischer Überblick zur Moorentstehung und zum Torfabbau im Mertinger Ried

ab ca. 5000 v. Chr.

Aufgrund nacheiszeitlicher Grundwasserstauungen zwischen Lech und Donau
durch Flussaufschüttungen kommt es zur Niedermoorbildung und einem
Moorwachstum
mit einer Mächtigkeit bis weit über 4 m. 

ab ca.1848-1886 

Torfabbau in unterschiedlicher Intensität im gesamten Niedermoorgebiet. 

1848-1886

Großflächiger Torfabbau auch für industrielle Zwecke im Bereich des Langweidle,
der Höll und der Ruten. Absenkung des Rieds um bis zu 2 m.

ab 1924    

Kein Torfabbau mehr im Bereich der Höll. Im übrigen Gebiet weiterhin kleinflächiger
Abbau zur Brennmaterialgewinnung der ortsansässigen Bauern.

ab 1963    

Der Torfabbau erlischt völlig auf Grund der Nutzung von Erdöl als Heizmaterial.


Weiterführende Links zu Moortypen


Die Entwässerung des Moors und ihre Folgen

Durch die Regulierung von Bächen und Flüssen und die Anlage von Entwässerungsgräben kommt es  zu einer Absenkung des Grundwasserspiegels und eine Überflutungsdynamik bei normalen Regenereignissen wird unterbunden. Mit dem sinkenden Grundwasserstand kommt die Torfschicht wieder vermehrt mit Sauerstoff in Kontakt und führt so zu einem vermehrten Abbau des organischen Materials. Dieser Prozess war vorher durch den hohen Wasserstand und somit einem stark reduzierten Sauerstoffgehalt extrem verlangsamt. Dadurch nehmen die sogenannte Mineralisierung des Moores und die Bodenabsenkung ihren Lauf. Bei der Zersetzung des Torfkörpers entstehen als Abbauprodukte unter anderem klimaschädliches Kohlenstoffdioxid und Stickoxide. Moorschutz ist also nicht nur wichtig, um den einzigartigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu erhalten, sondern ist immer auch Klimaschutz!

https://www.bfn.de/0311_moore-oekosystemleistungen.html


AUCH SIE KÖNNEN EINEN BEITRAG ZUM MOOR- UND KLIMASCHUTZ LEISTEN!

Verzichten Sie auf Erde mit Torf! Informieren Sie sich auf folgendem Link umfassend zum Thema „Gärtnern ohne Torf“:
https://www.bund-naturschutz.de/natur-und-landschaft/moore/gaertnern-ohne-torf.html