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BUND Naturschutz fordert fachgerechte Baumpflege

Wenn Bäume groß werden, greifen Besitzer oft zur Säge. Doch dabei können sie große Schäden anrichten. In den vergangenen Monaten seien viele Bäume nicht fachgerecht zugeschnitten und stark in Mitleidenschaft gezogen worden, klagt der BUND Naturschutz (BN) und fordert zukünftig eine fachmännische Pflege.

27.04.2023

Das Ergebnis dieser oft jährlich stattfindenden Rückschnitte sind verstümmelte Bäume mit Schnittflächen von mehr als 10cm Durchmesser. Dadurch werden die Bäume massiv geschwächt, häufig infizieren sich die Gehölze über diese "Wunden" mit Pilzen und Bakterien. Diese schwächen die Bäume derart, dass sie irgendwann gefällt werden müssen.

Besonders ärgerlich ist es, wenn dieser Baumfrevel an gemeindeeigenen Bäumen geschieht, wie Bilder zum Beispiel aus Feldheim und Tapfheim zeigen. Gemeinden hätten eigentlich eine Vorbildfunktion, wenn es um die Pflege von Bäumen geht.

"In Zeiten von Klimawandel und Artensterben sind Bäume besonders wichtig", erklärt Alexander Helber,1.Vorsitzender der Kreisgruppe. "Bäume schenken uns Sauerstoff, spenden Schatten und Kühlung an heißen Sommertagen und sind wichtige Lebensräume für viele Vögel und Insekten", ergänzt Rudi Schubert, der 2.Vorsitzende. des BN. Wir müssen uns von der Vorstellung, dass Bäume nur 'Dreck' machen und gefährlich sind, verabschieden."

Bei artgerechten Kronenreduzierungen würden große Äste meist auf einen Seitentrieb eingekürzt, verbliebene Äste wachsen dann stabil weiter und das Kronenbild bleibt erhalten, wobei diese Bäume lichter und kleiner werden. Leider verwechseln Laien diese Methode oft mit einer Kappung und kürzen große Äste mit ein paar Schnitten mit der Motorsäge. Das Ergebnis ähnelt einer Amputation. Laien seien sich oft nicht bewusst, dass der Baum dann im nächsten Frühjahr heftig austreibt und folgen daraus, dass alles in Ordnung sei. Dies ist aber nicht der Fall. Neu austreibende Äste haben schlechte Anbindungen an das Altholz und wachsen aus den äußeren Holzschichten. Die Folge ist eine größere Bruchgefahr und das Ausfaulen der großen Stammanschnitte. Solche Schnitte mindern dann die Lebenserwartung des Baumes.

Der BN fordert daher, dass gerade in Zeiten der Klimaerwärmung und des Artensterbens eine Pflege durch ausgebildetes Fachpersonal erfolgt und Fachstellen am Landratsamt vor der Pflege für Fortbildungen hinzugezogen werden oder Baumpfleger beauftragt werden.