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Mähroboter – Igel in Gefahr!

Igel sind wieder unterwegs. Um satt zu werden, müssen sie manchmal mehrere Kilometer zurücklegen. Dabei begegnen ihnen viele Gefahren - eine davon kommt sehr leise daher: Mähroboter! Die automatischen Gartenwerkzeuge sind eine Gefahr für Kleintiere im Garten und verhindern die Entwicklung blühender Artenvielfalt. Der BUND Naturschutz (BN) bittet deshalb um mehr Mut zur Wildnis: Je vielfältiger der Garten gestaltet ist und je mehr insektenfreundliche Pflanzen darin wachsen, umso wohler fühlt sich der Igel. Wer bereits einen Mähroboter besitzt, sollte die Geräte nur tagsüber arbeiten lassen und längere Zeitintervalle für den Einsatz wählen.

08.06.2021

Sobald es dämmert, sind jetzt wieder Igel unterwegs und gehen auf Nahrungssuche. Der Igel gilt als Insektenfresser, frisst im Frühjahr und Spätherbst aber auch gerne Regenwürmer. Die unglaublich feine Igelnase findet jeden Leckerbissen, auch dort, wo man das Symboltier für naturnahe Gärten nicht vermuten würde - nämlich auf Rasenflächen, die von einem Mähroboter gepflegt werden. 

Gefahr: Leiser Tod in der Nacht

Durchqueren Igel einen von Robotern gepflegten Rasen, kann das gefährlich werden. „Igel sind keine Fluchttiere. Nähert sich ein Mähroboter, harren sie aus und warten ab. Einige rollen sich zusammen - doch auch diese Strategie hilft nur großen kräftigen Tieren, die von den Sensoren der automatischen Mäher erkannt werden“, sagt Alexander Helber von der BN-Kreisgruppe Donau-Ries. Kleinere Igel, Lurche und Reptilien werden nicht als Hindernis erkannt und deshalb überrollt, verletzt oder getötet. „Auch, wenn viele Hersteller die Sicherheitsstandards ihrer Roboter-Modelle in den höchsten Tönen loben, bleiben die automatischen Mäher ein großes Risiko für unsere Wildtiere“, so Helber weiter. Der BUND Naturschutz bittet deshalb alle Igelfreunde: Wer nicht auf den Mähroboter verzichten kann, sollte die Mähzeiten unbedingt auf den Tag verlegen und vorab gründlich kontrollieren, ob Tiere gefährdet sein könnten.

Mut zur Wildnis

Obwohl das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ deutlich gezeigt hat, dass sich unsere Gesellschaft mehr Artenvielfalt wünscht, sind Blumenwiesen in bayerischen Gärten noch eher die Ausnahme. Durch häufiges Mähen verschwinden jedoch Kräuter, Wildgräser oder Moose. Knospen werden weggemäht, bevor sie entstehen. Für viele kleine Lebewesen wie Bienen, Hummeln, Grillen oder Schmetterlinge bleibt der „Rasen“ eine grüne Wüste. Helber wünscht sich deshalb, dass Igelfreunde etwas mehr Mut für Wildnis im Garten haben. Es gibt immer Ecken im Garten, die man in ein Naturparadies verwandeln kann. Blühränder an den gemähten Rasenflächen, naturnahe heimische Heckenpflanzen, Trockenmauern, Teiche oder Totholzhaufen. „Ein igelfreundlicher Naturgarten mit heimischen Blühpflanzen, Laub- und Reisighaufen zum Verstecken ist ein Paradies - nicht nur für Igel, sondern auch für viele andere Arten. Besonders jetzt dient dichtes Altgras an und unter Sträuchern Igeln oft als Schlafstätte oder auch Jungvögeln als Versteck“, so der  Naturschützer. Machen Sie mit: Verzichten Sie auf Mähroboter! Gestalten Sie den Rest des Gartens naturfreundlich!

Mehr Infos hierzu Natürlich gärtnern: Tipps für naturgemäße Gartenarbeit (bund-naturschutz.de)

Für Rückfragen:
Alexander Helber
Erster Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Donau-Ries
Tel. 09070-670

Anlage
Foto: Viele Igel werden von Mährobotern nicht als Hindernis erkannt
Fotograf: Martina Gehret