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Mertinger Höll – einst „Hölle“ für Torfstecher, heute Vogelparadies

Fast noch druckfrisch ist die neueste Broschüre der Kreisgruppe Donau-Ries. Unter dem Titel „Mertinger Höll – zu Gast bei Kiebitz und Großem Brachvogel“ wird darin alles Wissenswerte rund um die Höll erklärt: So geht es um die Entstehung von Moorgebieten und den Namen „Höll“, den das Gebiet aufgrund der anstrengenden Abbauarbeit und den vielen Schnaken im feuchten Gelände von den Torfstechern erhielt. Die Anfänge als Naturschutzgebiet liegen fast 100 Jahre zurück, die Ausweisung erfolgte aber erst 1984. Heute ist die Mertinger Höll das Herzstück des BN-Projektes Östliches Donauried und zugleich FFH- und Vogelschutzgebiet. Die hier vorkommenden Feucht- und Streuwiesen oder Feuchtgebüsche sind auf schonende und extensive Bewirtschaftung angewiesen, damit sie als Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten erhalten bleiben.

10.05.2019

Gebietsbetreuerin Nina Müller vom BN kümmert sich um die vorkommenden seltenen Wiesenbrüterarten wie den Großen Brachvogel, Kiebitz oder Wachtelkönig. Gerade zurzeit hat sie viel zu tun, ist es doch ihre Aufgabe,  die Gelege der brütenden Vögel zu suchen und zu schützen. Zum einen ist hier natürlich die Gefährdung durch Beutegreifer zu nennen. Aber auch der Mensch stellt eine große Gefahr dar. Durch die starke Frequentierung des Gebiets von Freizeitsportlern werden die Tiere immer wieder von ihren Gelegen aufgescheucht. Hier appelliert Nina Müller, die Wiesenbrüter-Gebiete im Östlichen Donauried (Mertinger, Lauterbacher, Pfaffenhofener, Oberndorfer und Untherthürheimer Ried) in der Zeit von März bis Juni möglichst zu meiden, damit die Tiere ungestört brüten können. Mit Landwirten ist sie darüber hinaus im Gespräch, um durch das Aussparen von Flächen bei der Bewirtschaftung den Bruterfolg zu steigern.

Daneben gilt es aber natürlich auch, die besondere Pflanzenvielfalt zu schützen. Herausragende Arten sind der Lungenenzian, die Sibirische Schwertlilie oder das Fleischfarbene Knabenkraut.

Wer gerne eine solche Broschüre beziehen oder die Naturschutzarbeit des BN mit einer Spende unterstützen möchte, kann sich an die Geschäftsstelle des BN wenden, Tel. 0906 – 23 638, Bürozeiten Dienstag und Donnerstag vormittag.