Pressemitteilung Jahreshauptversammlung 2021
Für die kürzlich verstorbenen Mitglieder Vera Mayer, Ortsgruppenvorsitzende aus Harburg, Josef Lausch und Dietmar Panitz, beide von der Ortsgruppe Kaisheim, wurde eine Gedenkminute abgehalten.
Nach Feststellung der Beschlussfähigkeit erläuterte Helber in seinem Tätigkeitsbericht wichtige Aktivitäten der letzten beiden Jahre, da im vergangenen Jahr aufgrund der Pandemie keine Versammlung stattfinden konnte. So war anfangs 2019 das Volksbegehren zur Artenvielfalt ein Schwerpunkt, ein weiteres Thema war die Zerstörung des wertvollen Biotops in der Bahngrube Donauwörth. Derzeitiger Arbeitsschwerpunkt ist die geplante Anlage von Flachmulden im Wiesenbrütergebiet um die Mertinger Höll.
Immer noch aktuell ist die geplante Deponie in Holzheim, von der der zweite Vorsitzende Rudi Schubert berichtete. Da die in einer Bürgerinitiative organisierten Deponiegegner der BN-Kreisgruppe eine Dienstbarkeit für ein im Planungsgebiet liegendes Grundstück eingetragen haben, sind die Naturschützer im Enteignungsverfahren involviert. Im Laufe dieses Verfahrens wurden Forderungen der Eigentümergemeinschaft und des BN eingebracht, die artenschutzrechtliche Belange betreffen. Eine Einigung wurde bisher nicht erzielt.
Helber sprach auch die PFC-Belastung der Friedberger Ach an, die der BN Donau-Ries mit anderen betroffenen Kreisgruppen entlang des Lechs in die Öffentlichkeit gebracht hat. Grund für die Verunreinigungen sind Löschschäume, die am ehemaligen Fliegerhorst Penzing verwendet wurden. Von Amtsseite ist hier nun eine Sanierung geplant, Helber kritisiert jedoch das langsame Tempo und das fehlende Gesamtkonzept für die Sanierung in Penzing. Belastete Fische in der 80km langen Gewässerstrecke, kontaminierter Gewässerboden und Wasserentnahmen sind die Hauptprobleme, die bisher ungelöst sind.
Auch die derzeitige Hochwassersituation wurde vom Kreisvorsitzenden thematisiert. Nach einer Studie des Bayerischen Landesamtes für Umweltschutz können Starkregen als Hochwasser-Ursache überall und oft sehr lokal auftreten. Sie führen aber nicht zu extremen Hochwässern in großen Flüssen wie der Donau. Daraus schlussfolgerte Helber, dass Polder an der Donau keine Abhilfe dafür bringen. Effektiver wäre es seiner Meinung nach, auf Maßnahmen zur Regenspeicherung und Verlangsamung des Abflusses überall auf der gesamten Fläche zu setzen sowie die Versiegelung zu reduzieren und den Flüssen wieder mehr Platz zu geben, statt diese einzuengen und teure, gesteuerte Polder zu bauen.
Als große Freude bezeichnete er die Schenkung eines 1,6 ha großen Waldstücks in Donauwörth durch das Donauwörther Ehepaar Lindstedt und Brückner. Der an der Wörnitz gelegene Auwald soll sich so naturnah wie möglich entwickeln dürfen.
Abschließend stellte Helber noch ein Projekt vor, das 2019 in Zusammenarbeit mit dem Rieser Naturschutzverein und mit Zuschüssen der Glücksspirale durchgeführt wurde. Eine Biologin untersuchte dabei das Vorkommen des seltenen Eremitenkäfers im Stadtgebiet Nördlingen, welches durch zahlreiche Funde der Rote-Listen-Art eindrucksvoll belegt werden konnte. Helber betonte dabei die große Unterstützung durch die Stadt Nördlingen und die optimale Pflege der Bäume durch einen hauptamtlichen Baumpfleger.
Seit November 2019 gibt es zudem eine neue Personalie: Michael Oblinger kümmert sich als neuer Gebietsbetreuer um das Östliche Donauried und die dortigen Wiesenbrüter. Aufgrund eines Arbeitseinsatzes war er an diesem Abend aber nicht anwesend.
Im Anschluss berichteten die einzelnen Ortsgruppen über ihre Aktivitäten der vergangenen beiden Jahre, die von Pflege- und Pflanzmaßnahmen, Müllsammlungen, Artenschutzaktionen für Amphibien, Eidechsen und Mauersegler über Ferienprogramm-Angebote bis hin zum Engagement für die Europäische Bürgerinitiative „Bienen und Bauern retten“ oder in der Bürgerinitiative „B25 mittendrin“ eine breite Palette bildeten.
Vergrößert hat sich zudem der Fuhrpark des BN durch den notwendigen Kauf eines Balkenmähers zur Pflege zahlreicher Biotopflächen, der von Banken, der Stadt Monheim und einem privaten Spender finanziell unterstützt wurde, sowie durch die erfreuliche Spende eines Hängers zum Transport des Mähfahrzeugs durch die Firma Unsinn aus Holzheim.
Schatzmeisterin Gerda Fischer stellte die Finanzen der letzten beiden Jahre vor. Ihr wurde durch den Kassenprüfer Achim Raab eine tadellose Buchführung bescheinigt. Besonders beachtlich sind die positiven Jahresabschlüsse, da dem Verein aufgrund der Corona-Pandemie zahlreiche Einnahmen wie beispielsweise aus der Haus- und Straßensammlung fehlten. Die Entlastung wurde ohne Gegenstimme erteilt.
Traditionsgemäß wurden an diesem Abend auch langjährige Mitglieder für 25, 40 und 50 Jahre Mitgliedschaft geehrt.
In der anschließenden kurzen Gesprächsrunde wurde noch auf den am 19.September 2021 geplanten Speicher-Tag in Marxheim hingewiesen, der Informationen und Erfahrungswerte mehrerer ortsansässiger Familien rund um Photovoltaikanlagen liefern will.