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Pressemitteilung: Wilde Ecken voller Leben

Mit der richtigen Pflege kann der heimische Garten zum Jahresende hin zu einem wertvollen Lebensraum für Schmetterlinge, Igel & Co. werden. BUND Naturschutz gibt Tipps, wie das gelingen kann.

16.09.2021

Wer ein Herz für Tiere hat, sollte im Herbst seinen Garten nicht blitzblank aufräumen. „Äste und Zweige, die beim Zurückschneiden von Bäumen und Stauden entstehen, können in einer Gartenecke zu einem Reisighaufen aufgeschichtet werden. Darauf kann zusätzlich altes Laub geschichtet werden. Das ist ein idealer Platz für den Winterschlaf der Igel. Aber auch Kröten oder Eidechsen finden hier Schutz und Nahrung“, erklärt Alexander Helber von der Kreisgruppe Donau-Ries des BUND Naturschutz. 

Stauden, Sträucher und Blumenreste liefern bestes Vogelfutter. Alte Blüten und Pflanzenstängel bieten außerdem vielen Insekten Möglichkeiten zur Überwinterung. Ebenso hilfreich ist es, ein Stück der Blumenwiese nicht zu mähen und über den Winter stehen zu lassen.  Auch das bietet zahlreichen Tieren Überwinterungsquartiere.

Grundsätzlich sollten Hobby-Gärtner*innen besser seltener und später mähen, rät Helber: „Wer dem Rasen Zeit zum Wachsen gibt, der fördert Lebensraum für Bienen, Wildbienen und Schmetterlinge. Nektar- und pollenhaltige Wildkräuter wie Klee, Margeriten oder Löwenzahn vertragen keinen häufigen Schnitt. Wer häufig mäht, verhindert dadurch die Entwicklung dieser für Insekten wertvollen Pflanzen.“ Der Rasenschnitt kann zusammen mit Laub und zerkleinerten Zweigen als Mulch-Materiallocker auf Gemüsebeete oder um Beerensträucher gestreut werden. So kommen Wildkräuter nicht hoch und man spart sich das häufige Jäten. Außerdem schützt der Mulchen vor dem Austrocknen des Bodens im Winter. 

Im Herbst ist auch die richtige Zeit, um Blumenzwiebeln von Frühblühern im Garten zu verteilen. Insekten wie Bienen oder Hummeln ernähren sich im Frühjahr von Schneeglöckchen, Krokussen, Märzenbechern und Tulpen. Es ist sinnvoll, kleine Frühblüher wie Schneeglöckchen und Krokusse in größeren Gruppen zu setzen. Bei der Aussaat sollten die Zwiebeln etwas tiefer in die Erde eingearbeitet werden – mindestens die doppelte Zwiebelgröße. Im Frühjahr können sie sich dann zu schönen Blütenteppichen entwickeln.

„Dass Laubbläser tabu sind sollte sich mittlerweile rumgesprochen haben“, so Alexander Helber abschließend. „Sie sind laut und behindern die Humus- und Nährstoffbildung,  da die weggeblasenen Blätter und Äste nicht mehr auf dem Boden verrotten können. Die am Boden lebenden Kleintiere wie Würmer, Insekten, Spinnen und Kleinsäuger verlieren Nahrung und Lebensraum. Außerdem wird die Deck-Schicht entfernt, die den Boden vor Austrocknung und extremer Kälte schützt.“

Für Rückfragen:

Alexander Helber, 1.Vorsitzender der Kreisgruppe Donau-Ries, Tel.  09070-671